Einkommensteuer - Immobilien

Die Finanzplanung der Großen Koalition

Zur Finanzierung ihrer Pläne und Begrenzung der Staatsverschuldung haben sich die Koalitionspartner für die nächsten Jahre im Wesentlichen eine Mischung aus Privilegienkürzungen und Steuererhöhungen ausgedacht. Die geplanten Maßnahmen im Einzelnen:

  • Mehrwertsteuer: Die meisten Schlagzeilen hat die Erhöhung der Mehrwertsteuer gemacht. Geplant ist eine Anhebung des vollen Mehrwertsteuersatzes um 3 % auf 19 % zum 1. Januar 2007. Der ermäßigte Satz bleibt bei 7 %.

  • Reichensteuer: Dem Sozialneid ist dieser Begriff zu verdanken, hinter dem sich eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes um 3 % ab einem jährlichen Einkommen von 250.000 Euro (Ledige) oder 500.000 Euro (Verheiratete) verbirgt. Davon ausgenommen bleiben Familienunternehmen, die genauen Abgrenzungskriterien stehen jedoch noch nicht fest.

  • Eigenheimzulage: Die Eigenheimzulage soll ab 2006 ersatzlos gestrichen werden. Wer noch in diesem Jahr kauft oder baut, erhält die Zulage jedoch noch für maximal acht Jahre.

  • Entfernungspauschale: Die Entfernungspauschale wird zwar nicht ersatzlos gestrichen, allerdings zukünftig erst ab dem 21. Kilometer in einer Höhe von 0,30 Euro pro Entfernungskilometer gewährt.

  • Steuerfreie Zuschläge: Grundsätzlich bleiben Zuschläge auf Sonntags-, Feiertags- und Nachtarbeit unter 50 Euro Stundenlohn steuerfrei, ab einem Stundenlohn von 25 Euro unterliegen sie zukünftig aber der Sozialversicherungspflicht.

  • Versicherungssteuer: Analog zur Anhebung der Mehrwertsteuer soll auch die Versicherungssteuer um 3 % auf dann 19 % steigen.

  • Unternehmenssteuerreform: Für den 1. Januar 2008 ist eine grundlegende Unternehmenssteuerreform geplant, die die Besteuerung von Unternehmen vereinfachen und rechtsformneutral gestalten soll. Mehr als diese Ankündigung ist noch nicht bekannt.

  • Rentenversicherung: Beschlossen ist bis jetzt nur, dass das Renteneintrittsalter schrittweise auf 67 Jahre steigen soll, wobei weiter ohne Abschläge in Rente gehen kann, wer 45 Beitragsjahre voll hat. Außerdem ist absehbar, dass der Beitrag zur Rentenversicherung zum 1. Januar 2007 auf 19,8 oder 19,9 % steigen wird.

  • Arbeitslosenversicherung: Hier findet ausnahmsweise eine Entlastung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern statt - gleichzeitig mit der Erhöhung der Mehrwertsteuer soll der Beitrag zur Arbeitslosenversicherung um 2 % auf 4,5 % sinken.

  • Abschaffung der Ich-AG: Neue Ich-AGs können nur noch bis zum 30. Juni 2006 angemeldet werden. Danach soll ein neues Instrument zur Existenzgründungsförderung geschaffen werden.

  • Arbeitslosengeld II: Im Osten gibt es zukünftig denselben Regelsatz wie im Westen, also 345 Euro monatlich. Junge Arbeitslose unter 25 Jahren haben zukünftig aber keinen eigenen Anspruch mehr auf Arbeitslosengeld II, sondern sie werden in die Bedarfsgemeinschaft ihrer Eltern eingerechnet.

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Unsicherheiten beim gewerblichen Grundstückshandel

Eine nicht steuerbare Vermögensverwaltung ist nach der Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs (BFH) überschritten, wenn mehr als 3 Einheiten (Eigentumswohnungen oder Einfamilienhäuser) innerhalb von 5 Jahren ab dem Erwerb oder der Errichtung der Objekte wieder veräußert werden. Aber weder auf den 5-Jahres-Zeitraum noch auf die 3-Objekte-Grenze darf man sich verlassen.

Werden Umbaumaßnahmen durchgeführt, so beginnt der 5-Jahres-Zeitraum erst mit der Beendigung der Umbaumaßnahmen. Werden weitere Objekte kurz nach Ablauf des 5-Jahres-Zeitraums verkauft, so werden diese mit berücksichtigt, wenn ein "planmäßiges" Vorgehen anzunehmen ist. Auf ein solches planmäßiges Vorgehen kann bereits aus dem Umstand geschlossen werden, dass mehr als drei Wohnungen in Eigentumswohnungen umgewandelt werden.

Auch hat der BFH schon den gewerblichen Grundstückshandel bei An- und Verkauf von nur zwei Grundstücken unterstellt, wenn der Käufer die Grundstücke mit der Absicht erworben hat, sie in jedem Fall wieder zu verkaufen. Ebenso nimmt der BFH einen gewerblichen Grundstückshandel an, wenn ein Gebäude als Ganzes gekauft und dann in Eigentumswohnungen aufgeteilt und wieder verkauft wird.

Aus dieser Rechtsprechung ergibt sich eine erhebliche Unsicherheit, weil niemand genau weiß, wann die Voraussetzungen für einen steuerpflichtigen gewerblichen Grundstückshandel vorliegen: Entscheidend ist die bedingte Veräußerungsabsicht im Zeitpunkt der Errichtung bzw. Modernisierung.

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